Ernst Hoferichter wurde 1895 als Schreinerssohn in der Münchner Altstadt geboren und wuchs, eigenen Worten zufolge, in »besonnter Armut« auf. Er studierte Philosophie, Psychologie und Literaturwissenschaft und erprobte sich als Schauspieler an den Münchner Kammerspielen. Als Kabarettist stand er mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt auf der Bühne. Ludwig Thoma und Thomas Mann entdeckten ihn für die Literatur. Er arbeitete für den »Simplicissimus« und die »Jugend« und schrieb Satiren und Feuilletons für die Lokalpresse. Im Auftrag mehrerer großer Blätter reiste er von 1923 bis 1933 mit seiner späteren Ehefrau, der »Schwabinger Franzi«, rund um die Welt, blieb seiner Heimat aber in besonderer Weise treu. Davon zeugen Bücher wie »Bayerisches Panoptikum« (1935), »München, Stadt der Lebensfreude« (1958) und »Weißblauer Fön« (1961). Nach Hoferichters Tod 1966 gründete seine Frau die nach ihm benannte Stiftung, welche bis heute einen der bedeutendsten Münchner Kulturpreise finanziert.