Verborgenes im dunklen Garten der Vergangenheit – woher rühren Atemnot, Schwäche und Todesangst, die Agnes immer wieder überfallen? Welche Ängste, welche Ereignisse lösen diese Attacken aus – und was haben sie mit der deutschen Geschichte zu tun?Bei der Suche nach Antworten auf im wahrsten Sinne lebensnotwendige Fragen erkennt Agnes den engen Zusammenhang mit dem im Krieg vermissten Vater. In wechselnden Erzählperspektiven und in kunstvoller Verschränkung von Erinnerung, Rückblende und Therapiesitzung werden ihr Leben und die Geschichte ihrer Familie immer weiter ausgeleuchtet.
Die Suche nach dem normalen Leben, nach dem »Drumschen Garten« der Großeltern, wird so letztlich zur Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit der Vätergeneration und mit Flucht und Vertreibung, zugleich aber auch zur Hommage an eine heute versunkene Zeit in Schlesien vor dem Zweiten Weltkrieg.
Rezension:
»(…) In einem kunstvollen Geflecht aus Rückblenden, wechselnden Erzählperspektiven, rekonstruierten Gesprächen, Therapiesitzungen und Briefen taucht die zunächst ikonenhafte Gestalt des Vaters auf, der ein Jahr nach der Geburt von Agnes im Jahre 1944 als Arzt an der Ostfront fiel. Die Suche nach der eigenen Familie und dem verlorenen Garten der Großeltern in Breslau weitet sich aus zu einer Auseinandersetzung mit der deutschen Vergangenheit, nachdem Agnes von der Mitgliedschaft ihres Vaters in der SS erfährt. Schicht um Schicht legt Agnes die eigene Familiengeschichte frei und geht bisweilen rücksichtslos und hart an die Grenzen ihrer psychischen Belastbarkeit. In immer neuen Varianten und Spielarten umkreist der Roman so die Fragen von Schuld und Verzeihung, von Flucht und Vertreibung und entwirft darüber hinaus in brillianter Manier ein lebendiges Zeitgemälde einer heute versunkenen Welt in Breslau und Schlesien vor dem Zweiten Weltkrieg.« Johannes Schellakowsky (Schlesischer Kulturspiegel)