In der gegenwärtigen Situation einer Gesellschaft im Übergang müssen auch die geliebtesten und heiligsten Vorstellungen durcheinander gewirbelt werden, damit wir uns von der Idolatrie der Vorstellungen und Begriffe befreien können, was aber keineswegs bedeutet, dass diese nicht gebildet werden müssten; im Gegenteil: Die Diskurse müssen ausgebildet werden, und dies nicht ohne dass in sie der letzte Ernst hinein gegeben wäre. Erst dadurch, im vielfältigen Agon differenter, teils konkurrierender, teils kommunizierender Gegenwarten, entsteht jene Reibung, in der sich Nutzloses und Notwendiges scheidet und sich in der zurücknehmenden Kraft der Décadence die zukunftgestaltenden Umwertungen herausstellen können. Die Veranstaltungen des Nietzsche-Forums München finden hierin ihre Aufgabe und ihren Zweck.
Der Mensch – sein eigenes Experiment?
Kolloquium des Nietzsche-Forums München. Vorträge aus den Jahren 2003-2005
von Vogel, Beatrix (Hg.)
59,00 €
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Band 4 aus der erfolgreichen Reihe »Mit Nietzsche denken«.