Die (Selbst-)lnszenierung des bayerischen Schriftstellers Oskar Maria Graf und sein Verhältnis zur Kunst
Bis heute ist der enge Zusammenhang zwischen Oskar Maria Graf und der Kunst seiner Zeit wenig bekannt. Graf wusste von der Wirkung visueller Repräsentationen: Er ließ seine Werke schon früh von befreundeten Künstlerinnen illustrieren. Auch kannte er die Wirkung von Bildern bei der Entstehung eines Autorbildes. Die Ausstellung geht den bildlichen Inszenierungen in Leben und Werk Grafs nach und zeigt eine Bandbreite an Text-Bild-Relationen: Buchillustrationen und Umschlaggestaltungen sowie Exponate zum Verhältnis von Literatur und Fotografie – Darstellungen und (Selbst-) Inszenierungen Grafs als Autor in Porträts und in Ölgemälden, vom Autor vorgegebene Text-Bild-Beziehungen. Auch wird der Kontrast zwischen der grafischen Rezeption des Werks in beiden deutschen Staaten als Dilemma des Exilanten thematisiert.
Zur Ausstellung
Der Begleitband versammelt die Ergebnisse der Ausstellung »Ein neuer Blick auf Oskar Maria Graf« (Juni 2020), die Studierende des Instituts für Deutsche Philologie unter der Leitung von Prof. Dr. Waldemar Fromm (Arbeitsstelle für Literatur in Bayern) in Kooperation mit der Monacensia im Hildebrandhaus und der Unibibliothek der Ludwig-Maximilians Universität München erarbeitet haben.
Über Oskar Maria Graf
Oskar Maria Graf wurde 1894 in Berg am Starnberger See geboren. Von 1911 an lebte er als Schriftsteller in München. Mit seinem Roman »Wir sind Gefangene« gelang ihm 1927 der Durchbruch. Graf bezeichnete sich selbst als Provinzschriftsteller und Bauerndichter. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten ging er nach Wien, wo er mit seinem berühmten »Verbrennt mich!«-Aufruf gegen das NS-Regime protestierte. Ab 1938 lebte er in New York, wo er das Buch seiner Herkunft und mit ihm ein Stück deutscher Geschichte schrieb : »Das Leben meiner Mutter«. Oskar Maria Graf starb 1967 in New York.