»Timo Bergers Gedichte sind lyrische Fotostrecken von den Traurigen Tropen der Jetztzeit zwischen Buenos Aires und Restgebieten der Welt. Ich verstehe sie als poetischen Versuch, die Gegenwart als eine räuberische, globale 24-Stunden-Versandapotheke aufzuzeigen, in der Geschichte nur mehr als Daten- und Kontenbewegung vorkommt, gäbe es nicht eine Freizone für Menschen mit wirklichen Augenbrauen, tatsächlichen Händen und Mündern, die den Wunsch (be)greifen, aus dem Patt der Verhältnisse aufzubrechen.« Tom Schulz
Das Buch
»Ferne Quartiere« ist eine Gedichtsammlung mit spannungsgeladener Atmosphäre. Timo Berger ist Flaneur in Rio und Buenos Aires. Hier findet Berger den idealen Schauplatz für seine Gedichte – hier im geordneten Chaos treten die Gesetzmäßigkeiten der Dinge und Menschen viel deutlicher zutage. Hier entblößen sie ihre ursprünglichen Wahrheiten. Schlaglichtartig wird das Aufeinandertreffen von Gegensätzen beleuchtet: schwarz/weiß, arm/reich, tierisch/menschlich. Da gibt es die Poesie der Reichen und die Poesie der Armen. Gewalt ist dabei den Spannungspolen immanent.
In lakonisch stilvoller Sprache fängt Berger seine Betrachtungen ein und hängt diese an Assoziationsketten, die den eigenen Standpunkt mit reflektieren: weiß, reich, menschlich. Texte voll explosiver Schönheit.