Kaj Fölster kommt 1958 als junge Frau nach Deutschland. Die weltoffen aufgewachsene schwedische Soziologin »erobert sich unter Einsatz all ihrer Kräfte« ihre neue deutsche Heimat. Ihre ersten Erfahrungen bei Familiengründung und Arbeitssuche sind die üblichen dieser Nachkriegsjahre: von räumlicher Enge und materiellen Einschränkungen geprägt. Bewältigt werden muss aber auch der Umgang mit der katastrophalen nationalsozialistischen Vergangenheit und mit dem Kalten Krieg. Kaj Fölster geht über das Nachzeichnen deutschen Alltagsleben jedoch weit hinaus: Sie beobachtet, lernt, integriert sich und knüpft dabei zahlreiche Verbindungen zwischen alltäglichem Leben als Frau in Deutschland und gesellschaftlicher Wirklichkeit in ihrer neuen Heimat. Im Rückblick über vierzig Jahre Leben in Deutschland beschreibt Kaj Fölster ihr wachsendes Verständnis und Engagement für das, was die Menschen in ihrer zunächst so fremden neuen Heimat bewegt: Spätheimkehrer, Heimatvertriebene, Wirtschaftswunder, »Eiserner Vorhang«, Vergangenheitsbewältigung, §218, 68er-Bewegung, Friedensarbeit, Familienrolle und Berufstätigkeit von Müttern, die »Wende«, die neuen Konflikte zwischen Ost und West… Dabei verschränkt sie persönliche Erfahrung und gesellschaftskritische Diskussion, spiegelt die Darstellung aus ihrer Sicht als Frau, Mutter, Berufstätige und Politikerin in Westdeutschland an der gesamtdeutschen Situation. Die »Deutschlandbilder« sind ein faszinierendes Panorama deutschen Alltagslebens von den Adenauerjahren bis in die Nachwendezeit.
Hinter den sieben Bergen
Deutschlandbilder aus vier Jahrzehnten
von Fölster, Kaj
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Die 22-jährige Kaj Fölster kommt in ein zerrissenes und schuldbeladenes Land: Deutschland nach dem Krieg. Die Autorin erzählt mit großer Offenheit über ihre Erfahrungen in Deutschland. »Es ist ein notwendiges und ein wichtiges Buch… Es nimmt ganz selbstverständlich seinen Ausgangspunkt in den weiblichen alltäglichen Erfahrungen und lässt diese zu einer intellektuellen und politischen Prüfung der Geschichte eines Landes werden. Es stellt viele Fragen, die für alle Europäer wichtig sind.« (»Astra Nova«)