Ludwig Thoma, einer der populärsten Dichter unserer Zeit, hatte ein sehr ambivalentes Verhältnis zu Frauen: Als Kind rang er verzweifelt um die Aufmerksamkeit seiner Mutter, während seiner stürmischen Junggesellenzeit sah er Frauen als »Objekte« für erotische Abenteuer, leidenschaftlich kämpfte er mit harten Bandagen um die große Liebe seines Lebens, die verheiratete exotische Marietta de Rigardo, und enttäuscht musste er am Ende erleiden, dass seine Beziehung zu Maidi Liebermann ihm nicht das gewünschte Glück brachte. Und da ist auch noch der Thoma, den vielleicht die wenigsten kennen: der Mann, der Politikerinnen, Pazifistinnen und Jüdinnen verachtete und verhöhnte.
Martha Schad schlägt in der etwas anderen Biografie über den Dichter Ludwig Thoma, dem, wie er selbst schreibt, keine einzige »richtige Liebesszene« gelungen ist, ein neues Kapitel auf – mit einem Ergebnis, das mehr als nur überrascht.