»Er ist einer der wenigen zeitgenössischen Poeten, die mit großer Klarheit und immer wieder überraschenden Bildern die Wunder des Lebendigen befragen und nicht nur, wie es der Poesie nun einmal überwiegend zueigen ist, den dunklen Grund unserer Existenz abschreiten. (…) Natürlich kennt Steinherr die Kehrseite seiner Lebensbejahung. (…) Das Unheimliche als nicht auflösbarer Rest unserer Existenz und zugleich Metapher für die immer neu einsetzenden Schrekken auf der politischen Landkarte: es sind die besten Gedichte Steinherrs, die derart Situationen auf Momente zusammendrängen und aus dieser verdichteten Gegenwart ganze Gefühlsräume, Gedankenräume, Zeiträume entstehen lassen.« Gert Heidenreich
Steinherr, Ludwig
Ludwig Steinherr, geboren 1962 in München, studierte Philosophie und promovierte über Hegel und Quine. Er lebt als freier Schriftsteller in München. Für seine bisher fünfzehn Gedichtbände erhielt Steinherr mehrere Auszeichnungen, so den Leonce-und-Lena-Förderpreis, den Evangelischen Buchpreis und den Hermann-Hesse-Förderpreis. Seit 2003 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Seine Gedichte wurden vielfach übersetzt. In der Lyrikedition 2000 von Ludwig Steinherr erschienen:
»Fresko, vielfach übermalt« (2002), »Hinter den Worten die Brandung« (2003), »Musikstunde bei Vermeer« (2004), »Die Hand im Feuer« (2005), »Von Stirn zu Gestirn« (2007), »Kometenjagd« (2009), »Ganz Ohr« (2012), »Das Mädchen Der Maler Ich. Ausgewählte Gedichte (1997–2009)« (2012), »Flüstergalerie« (2013), »All Ears« Translated by Paul-Henri Campbell (2013), »Nachtgeschichte für die Teetasse« (2014), »Elefant mit Obelisk« (2015), »Alpenüberquerung« (2016), »Lichtgesang. Light song« Translated by Paul-Henri Campbell (2017), »Medusen« (2018), »Briefleserin in Blau« (2018), »Vor aller Zeit« (2019), »Engel in freier Wildbahn« (2019), »Die weißen Freuden des Yeti« (2020) und »Zur Geburt einer Ming-Vase« (2021). Prosaveröffentlichungen: »Verona kopfüber« (2022), »Der Carolin-Papyrus« (2022), »Adriana« (2023), »Zweimal Rom« (2023), »Judith« (2024) und »Der Sturm erwartet dich« (2023). Weitere Informationen über Ludwig Steinherr unter: www.ludwigsteinherr.com