Theateraufführungen im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert waren ohne die Beteiligung von Musik quasi undenkbar. So allgegenwärtig die Komposition von originären Schauspielmusiken, die standardmäßige musikalische Umrahmung von Theaterabenden und die Vielzahl von Bühnenformen zwischen Musik- und Sprechtheater auch waren, so wenig Beachtung hatte diese alltägliche Praxis lange Zeit seitens der Musikwissenschaft erfahren. Doch gerade angesichts der Selbstverständlichkeit von Musik im Theater drängt sich die Frage auf, welche Funktionen die vielfältigen musikalischen Formen im Schauspielkontext einnahmen. Welche dramaturgischen, ästhetischen und aufführungspraktischen Absichten wurden mit der Musik verfolgt? Welche Publikumserwartungen bedient?
Die vorliegende Studie zum Hamburger Stadttheater geht diesen Fragen am Beispiel von 80 Jahren Spielbetrieb einer der bedeutendsten deutschsprachigen Theaterunternehmungen ihrer Zeit auf den Grund. Auf Grundlage einer Auswertung des exzeptionellen Quellenmaterials aus dem Theaternachlass wird erstmals eine Rekonstruktion und Analyse des Hamburger Repertoires sowie dessen Einordnung in die zeitgenössischen ästhetischen Diskurse vorgenommen.
Zwischen Bühnenlied und Sinfonie
Schauspielmusik und hybride Theaterformen am Hamburger Stadttheater 1770–1850
von Mühle, Friederike
48,00 €
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Band 16 der Reihe »Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik«
ISBN 978-3-96233-417-8 Kategorie: Beiträge zur Kulturgeschichte der Musik Seiten: 480 Ausstattung: Paperback
Mühle, Friederike
Friederike Mühle, geb. 1987 in Mainz, studierte Musikwissenschaft in Leipzig und Hamburg. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Joseph Haydn Gesamtausgabe und der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Ihre Dissertation wurde von Prof. Dr. Claudia Zenck an der Universität Hamburg betreut.