Das Buch behandelt einen zentralen Aspekt im Werk des amerikanischen Komponisten Charles Ives: die Phänomene der »Erinnerung« und der »Entlehnung«. In einer theoretischen Grundlegung werden die beiden Begriffe wissenschaftstheoretisch diskutiert. Dieser Diskurs bezieht sich vor allem auf den Ansatz Jan Assmanns zur kulturellen Gedächtnisbildung. Die ästhetische Bestimmung des Begriffs der »Erinnerung« im Werk von Charles Ives geht einher mit einer terminologischen Abgrenzung der Begriffe »Montage« und »Collage«. Anhand ausgewählter Beispiele und basierend auf Quellenmaterial aus dem persönlichen Nachlass von Ives in Yale werden die zentralen Begriffe des Arbeitstitels nachvollzogen. Als Resultat werden Ivessche Formprinzipien und –kategorien erarbeitet: Ives leistet mit seiner Musik Erinnerungsarbeit, indem er Erlebnisse und Erfahrungsbruchstücke zu einem neuen Ganzen zusammenfügt. Dadurch entwickelt er vereinheitlichende Techniken und Strategien und vielfältige strukturelle Vernetzungen und Schichtungen. Zu den Strukturanalysen herangezogen werden Werke wie die Orchestral Sets Nr. 1 und 2, das Scherzo des Klaviertrios sowie Liedkompositionen.
Erinnerung und Entlehnung im Werk von Charles Ives
von Fenner, Lucie
39,00 €
inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten
Band 3 der »Musikwissenschaftlichen Schriften der Hochschule für Musik und Theater München«