Dieses Buch widmet sich Fragen zur musikalisch-literarischen Form des Liederzyklus am Beispiel eines bisher von der Forschung wenig beachteten Werks: der Sechs Gedichte von Nikolaus Lenau und Requiem op. 90 von Robert Schumann. Das Werk entstand im August 1850. Im Liedschaffen Schumanns nimmt es eine charakteristische Position zwischen den berühmten Kompositionen des »Liederjahrs« 1840 und dem Spätwerk der 1850er-Jahre ein. Die Studie leistet eine gattungsgeschichtliche und -systematische Einordnung des Werks unter Berücksichtigung aktueller Forschungsdiskurse, unterzieht es einer ausführlichen Analyse und unternimmt eine Werkinterpretation vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Zusammenhänge der Entstehungszeit. Als Kontexte der Werkerschließung dienen Künstlerrolle und Denkmalgedanke, wie sie im Schrifttum der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts konzeptualisiert wurden, sowie Biographie und zeitgenössische Wirkung der überragenden Dichterpersönlichkeit Nikolaus Lenau. Wissenschaftstheoretische Basis der Werkbetrachtung bildet die Systemtheorie nach Niklas Luhmann. Zahlreiche Notenbeispiele sorgen für Anschaulichkeit der Darstellung.
Liederzyklus als Künstlerdenkmal
Studie zu Robert Schumann, Sechs Gedichte von Nikolaus Lenau und Requiem op. 90. Mit Untersuchungen zur zyklischen Liedkomposition und zur Künstlerrolle in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
von Sprau, Kilian
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Band 8 der Reihe »Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München«